Marktplatz

Nein!...
Das tat er nicht... das hatte er nicht...

Alles in Visenya schrie auf einmal auf.
In wenigen Sekunden wurde der Straftäter zum Opfer.
Und nun gab es kein Gesetz das mehr zwischen ihm und der Rache der Menschen stand.

Er hat seine Strafe erhalten...
10 Peitschenhiebe waren mehr als viele Menschen aushalten würden.
Er war verurteilt worden und hatte seine Strafe erhalten... war das denn nicht genug?

Ein Blick in die Gesichter der Menschen genügte Visenya als Antwort.
Nein... Es war nicht genug...

Fast im gleichen Augenblick wie der Mob setzte sie sich in Bewegung und kämpfte sich durch die Menge.
Kadoc hatte ihr Zeit für eine Entscheidung verschafft... Doch warum hatte Visenya nun das Gefühl, dass sie bereits jetzt eine Antwort auf die Frage geben musste?

Während sie sich nach vorne kämpfte, bemerkte sie, dass ihr Tränen über die Wangen rannten.

Ja verschwinde lieber und zwar schnell.

Murmelt er nur, während Marcella schon weg war. Diese Bastarde, werfen das Lamm mit gebrochenen Beinen den Löwen zum fraß vor! Lange muss Kadoc nicht überlegen, so rennt er los und kämpft sich mit aller Kraft durch die Menschenmassen die zwischen ihm und Karde sind. Innerlich hofft er auf Auri und die Leute vom Anker, denn alle würde er wohl nicht schaffen. Während er sich durch die Menge arbeitet, bereitet er sich schon einmal auf eine etwas heftigere Auseinandersetzung vor.

Du hast deine Antwort schon...
"Du bist der Schild, der zwischen dem Feind und Wehrlosen steht."

Ihr Familien-Kodex.

Schrecke niemals aus Angst vor deinem eigenen Leben zurück, wenn du dadurch ein anderes retten kannst. Niemals...

Wenn Visenya auch noch so viele Fragen quälten, eines gab es was sie mit Bestimmtheit wusste, sie hatte sich mit Leib und Seele ihrem Familienkodex verschrieben... Und dafür würde sie sogar sterben...

Du wirst sterben...
Beinahe hätte Visenya laut aufgelacht. Eine plötzliche Euphorie erfasste sie, von der sie nicht einmal gewusst hatte, dass sie dazu fähig war.

Was sollen bloß die Leute denken, erst heulst du und jetzt bist du kurz davor in schallendes Gelächter auszubrechen...

Visenya hatte es nun fast durch die Menge geschafft und sah nun auch Kadoc aus dieser auftauchen. Kurz bevor sie irgendwas sehr matschiges am Hinterkopf traf. Der Geruch von Fäulnis stieg ihr in die Nase.

Sie stolperte etwas ungeschickt aus der Menge und wandte sich nun zum ersten Mal um.
Du wirst sterben...
Der Pöbel, der nun hinter ihr lag, war mehr als bedrohlich... zumindest für sie.

Dann blickte sie Kadoc an und merkwürdigerweise konnte sie ein grinsen nicht unterdrücken.
"Ich habe ein Entscheidung getroffen.", teilt sie ihm, völlig aus dem Kontext gerissen, mit.

Dann versuchte sie den Mann am Boden, der immer noch blutend am Boden lag, auf die Beine zu ziehen.
Und sie verfluchte sich, dass sie ihr Schild wiedereinmal in ihrem Goldenen Anker gelassen hatte.

Hätte Kadoc gewusst, das er sich heute noch auf so etwas einlassen würde, hätte er seine Rüstung angelegt und sich mit mehr bewaffnet, als mit meinem Messer. Von den Adligen kommen faules Gemüse und viele Steine geflogen. Mit etwas Geschick versucht er diesen auszuweichen, während der den geschundenen Magier hoch hilft. In diesem Augenblick stolpert auch Visenya aus der Masse heraus und hilft den Verletzten hoch zu heben. Er schmeißt Kardes Arm über seine Schulter und stüzt ihn mit seinem Linken Arm.

Das ist schön, aber ersteinmal müssen wir hier Weg, so schnell wie möglich!

Kadoc schaut sich um, wie sie am besten von hier weg kommen. Sie würden vermutlich nicht in der Menge mit Karde untertauchen können, so werden ihnen ein paar Blessuren nicht erspart bleiben. Am besten ist wohl, zu den Anker-Leuten zu gelangen, doch ob das so leicht geht?!. Der beste und kürzeste Weg zum Anker führt sowieso vom Marktplatz, durchs Armen Viertel. Egel, es ist keine Zeit, die Steine fliegen, Kadoc macht sich auf den Weg und versucht, während er den Magier trägt, den Steinen und alles was sonst noch so entgegenkommt aus zu weichen.

Karde ist schwer, er war zwar geistig noch einigermaßen da, doch die Strapazen forderten ihren Tribut. So versagte sein Körper ihm fast vollständig den Dienst.

Kadoc und Visenya waren tapfer und das sahen auch Leute aus dem Mob. Völlig Fremde drängten sich vor euch. Schrien durch das Chaos der Situation.

Danke!
Bringt ihn hier weg.
Wir versuchen euch zu helfen.

Gute Menschen, etwas woran man in so einer Situation nicht denkt. Es waren viele Frauen dabei, die ihre Männer zurückhielten. Doch auch aufrichtige Männer die sich vor Steine und Gemüse warfen um dem derzeitigen Dreiergespann Schutz zu geben. Der Weg ist unkoordiniert, ständig drückt die Masse gegen euch, aber es geht Rzumindest ungefähr Richtung Hafenstraße.

Die Männer die die Anker-Crew angriffen, waren nur auf den ersten Blick Bauern und arme Leute. Unter den Lumpen schimmerte teurere Stoffe, einer hatte sogar eine Lederrüstung darunter an. Aber nur die wenigstens sahen das. Sie schwingen weiter die Schwerter, doch durch die immer enger zusammendrückende Menge wird dies immer schwieriger. So schwierig, bis weder vor noch zurück eine entkommen war. Der Zwerg und die Leute aus dem Anker konnten sich so aus dem großen Mob rausprügeln, bis sie am Anfang der Hafenstraße rauskommen. Das Dreiergespann durch einige mühen auf sich zukommen sehend.

Guten Menschen...

Es gab sie viel zu selten, doch es gab sie... und hier in der Menge waren es genug... mehr als Visenya erwartet hatte und mit ihrer Hilfe kamen sie einigermaßen vorran.

Das faule Obst, dass sie ab und an streifte, war noch das Harmloseste, was mittlerweile durch die Gegend flog.

Durch das Drücken und Schieben, kam es ihr vor, als würden sie wie ein Betrunkener hin und her wanken. Und grade wenn sie ein Stück voran gekommen waren, dann kam es ihr so vor, als wären sie um das doppelte wieder zurückgeworfen worden.
Doch Tatsache war, sie kamen voran, langsam und mühselig... aber sie kamen vorran.

Durchhalten, sagte sie zu sich selbst und auch teilweise zu den anderen beiden.

Es gibt sie ja doch noch: Aufrichtige Menschen, welche nicht mit Steinen auf jemanden schmeißen, der schon verblutend am Boden liegt. Überrascht und gleichzeitig erleichtert darüber, über die unerwartete Hilfe bahnt sich Kadoc mit den Anderen beiden den Weg durch die Masse. Karde ist ganz schön schwer, für seine zierliche Figur und so kommt auch Kadoc ins schwitzen. Doch er macht sich eher Gedanken über Visenya, sie war noch schmächtiger als Karde und deshalb verlagert Kadoc das Gewischt von Karde mehr auf seine Schulter, damit sie nicht so viel schleppen braucht.

Schließlich sieht er Auri und die Anker-Leute, so schnell es nur geht bewegt er sich auf diese zu.

Auri hatte wie seine Gefährden Blessuren erlitten, da eine Schürfwunde, hier eine Platzwunde. Und überall undefinierbarer Matsch. Erleichtert sah er den Rettungstrupp auf sich zukommen.

Los Leute, helfen wir ihnen.

Mit den Worten setzte sich die Gruppe in Bewegung um einen Keil in den Mob zu treiben. Der Plan war den Keil zu schließen und als geschlossene Gruppe die Straße hinunter zum Hafen bis in den Anker zu kommen.

Die Mühen hatte sich gelohnt Karde, Kadoc und Visenya kamen zum Rand der eskalierenden Meute. Sie war schon lange zu einem Selbstläufer geworden und es kam überall zu Prügeleien und Steine flogen jetzt auch in Fenster und an Türen. Es war nun noch mehr ausser Kontrolle geraten.

Der Plan der Anker Leute glückte sogar, während Lily die Schankmaid Visenya ein wenig halt gab, nahmen zwei Seemänner Karde und lösten somit die vorherigen Träger ab. Die Truppe kam sicher zum Anker, aber nicht ohne noch weiteres Gemüse abzubekommen.

Die Situation auf dem Marktplatz schien aussichtslos, aber während die Rettungstruppe sich gefunden hatte kam ein Teil der Stadtwache. Mit Schilden drängten sie die den Mob vor sich her, und wenn einer dagegen hielt sah er die Spitze einer Hellebarde und ging freiwillig. Die Wachen kämpften sich soweit vor bis ein Mann auf das Schafott trat, er hatte einen Helm auf und direkt daraus schiehn auch sein blonder Bart zu wachsen.

Wir die Stadtwache lösen hiermit diesen Tumult auf, sollte sich jemand widersetzen und weiter für Unruhe sorgen so werden wir diese Person verhaften und auf unbestimmt Dauer inhaftieren.

Bei vielen wirkte diese Drohung, doch es gibt immer welche die keine Ende kennen. Jene und scheinbar ganz besonders ausgesuchte Menschen die eignetlich nur da standen wurden hinter die Schilde gezogen und verhaftet. Am Folgetag erzählte man sich es seien knappe 30 Leute gewesen.

[OT: Ein anderes Mal geht es im Anker weiter]

Fabula betrat den Marktplatz und sah das Chaos...
Sie suchte sich die erstbeste Gasse und faltete den zettel den sie von den Wachen bekommen hatte.
als sie den Zettel mit den gesetzen gelesen hatte versuchte sie sich durch das tummult zu einer etwas abseitz stehenden älteren Einwohnerin
Endschuldigen sie bitte könnten sie mir weiterhelfen ???
ich suche den derzeitigen Bestatter fals es einen gibt und wen nicht wo muss ich mich hier melden?
mit einen netten lächeln und den kopf schief gelegt schaute sie die Dame an .